In unserer modernen Welt stehen wir oft vor der Herausforderung, unsere berufliche und persönliche Erfüllung zu finden. Viele von uns jonglieren zwischen Familie, Karriere und gesellschaftlichen Erwartungen, ohne wirklich zu wissen, was uns antreibt. Ich habe mich auf die Suche begeben und dabei das japanische Konzept des Ikigai entdeckt. Dieses Konzept hat mir geholfen, meinen eigenen Weg zu erkennen und neu zu definieren.

Was ist Ikigai?
Ikigai ist ein japanisches Wort, das sich mit «wertvoll leben» übersetzen lässt. Es beschreibt den Zustand, in dem wir einen tiefen Sinn in unserem Leben finden – ein Grund, morgens mit Freude aufzustehen. In Japan wird Ikigai als eine Lebenseinstellung betrachtet, die nicht nur die mentale Gesundheit stärkt, sondern auch die körperliche Gesundheit und Langlebigkeit fördert.
Das Modell des Ikigai besteht aus vier Kernbereichen:
- Was ich liebe – Meine Leidenschaft
- Was ich gut kann – Meine Fähigkeiten
- Wofür ich bezahlt werden kann – Mein Beruf
- Was die Welt braucht – Meine Mission
Wenn sich diese vier Bereiche überschneiden, entsteht wahre Erfüllung. Doch wie finden wir unser individuelles Ikigai? Oft ist es ein längerer Prozess des Suchens, Hinterfragens und Neujustierens. Es gibt keine universelle Anleitung, aber durch Reflexion, Experimentieren und bewusstes Gestalten unseres Alltags können wir unserem persönlichen Ikigai Schritt für Schritt näherkommen.
Wissenschaftliche Erkenntnisse über Ikigai
Eine Langzeitstudie von Okuzono et al. (2022) untersuchte den Einfluss von Ikigai auf die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Japaner. Die Forscher analysierten Daten von über 14.000 Personen im Alter von 65 Jahren und älter über einen Zeitraum von drei Jahren. Sie stellten fest, dass Menschen mit einem starken Gefühl für Ikigai signifikante gesundheitliche Vorteile hatten im Vergleich zu denen, die kein Ikigai empfanden.

Wichtige Ergebnisse der Studie
- Geringeres Risiko für körperliche Einschränkungen:
Personen mit Ikigai hatten ein 31 % niedrigeres Risiko, eine funktionelle Behinderung zu entwickeln. Das bedeutet, dass sie ihre alltäglichen Aktivitäten länger selbstständig bewältigen konnten. - Weniger Demenzfälle:
Die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, war um 36 % geringer bei Menschen mit einem klaren Lebenssinn. - Bessere psychische Gesundheit:
Die Studie zeigte, dass Menschen mit Ikigai weniger depressive Symptome und weniger Gefühle der Hoffnungslosigkeit aufwiesen. Sie berichteten von höherem Glücksempfinden und größerer Lebenszufriedenheit. - Soziale Vorteile:
Menschen mit Ikigai beteiligten sich häufiger an gemeinnützigen Aktivitäten, waren sozial aktiver und hatten eine stärkere Einbindung in Hobbygruppen.
Besondere Beobachtungen
- Männer profitierten stärker von Ikigai als Frauen.
- Menschen mit höherem sozioökonomischem Status zeigten stärkere positive Effekte.
- Die positiven Effekte von Ikigai blieben bestehen, selbst wenn andere Faktoren wie frühere Gesundheitszustände berücksichtigt wurden.
Diese Studie unterstreicht, dass ein klarer Lebenssinn nicht nur die psychische Widerstandsfähigkeit stärkt, sondern auch physische Gesundheit und soziale Einbindung fördert. Die Studie kannst du hier nachlesen (in Englisch).
Mein persönliches Ikigai: Zwischen den Welten
Ich beschäftige mich schon seit über 20 Jahren mit den Themen Berufung, Transformation und wie wir einen nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben können. Mein Studium der Wirtschaft, Technik und Pädagogik, meine Erfahrung im Projektmanagement und meine Arbeit mit Menschen waren wichtige Bausteine. Gleichzeitig war ich Mutter von drei Kindern und jemand, der mit traditionellen Strukturen haderte.
Nach dem nicht bestandenen Referendariat an einer staatlichen Schule der Sekundarstufe I in Sachsen fühlte ich mich orientierungslos. Doch statt dieses Ereignis als Scheitern zu betrachten, begann ich es als eine neue Chance zu sehen. Ich erkannte, dass mein wahres Ikigai nicht in einem klassischen Lehrberuf liegt, sondern in der Erwachsenenbildung, im Coaching und in der strategischen Transformation. Mein Leben fühlte sich oft wie ein Spagat zwischen verschiedenen Welten an – Arbeiterkind und Akademikerin, Mutter und Studierende, Tradition und Innovation. Doch gerade diese Erfahrungen helfen mir heute, Menschen auf ihrem Weg zu begleiten.

Die vier Ebenen des Ikigai und mein Weg
1. Das äußere Ikigai: Die vier Grundfragen
Das äußere Ikigai beschreibt die vier Bereiche, die mein Leben prägen:
- Was ich liebe: Ich liebe es, Menschen in ihrer Entwicklung zu begleiten, sie zu inspirieren und nachhaltige Veränderungen zu bewirken. Bildung ist für mich der Schlüssel zu Wachstum, sowohl individuell als auch gesellschaftlich.
- Was ich gut kann: Durch meine Ausbildung und Erfahrungen in der Verwaltung, im Bildungsbereich und im Projektmanagement verfüge ich über analytische und strategische Fähigkeiten. Ich kann Strukturen schaffen, Prozesse optimieren und Menschen in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen.
- Wofür ich bezahlt werden kann: Erwachsenenbildung, Talentförderung, Transformationsprozesse und Leadership-Entwicklung sind gefragte Bereiche, in denen ich mein Wissen gezielt einsetzen kann.
- Was die Welt braucht: Nachhaltigkeit, Wandel und neue Formen des Lernens sind entscheidend für unsere Zukunft. Ich sehe meine Rolle darin, Menschen und Organisationen zu unterstützen, diesen Wandel aktiv zu gestalten.
2. Das mittlere Ikigai: Die Schnittmengen
Die Überlappungen der vier Kreise führen zu:
- Meine Leidenschaft: Bildung und Transformation – die Verbindung von Wissen und persönlicher Entwicklung. Ich brenne für lebenslanges Lernen und die Möglichkeit, Menschen zu ermutigen, über sich hinauszuwachsen.
- Meine Mission: Menschen ermutigen, über ihre Grenzen hinauszuwachsen und ihren eigenen Weg zu finden. Mein Ziel ist es, Brücken zu bauen zwischen Wissen, Erfahrung und neuen Perspektiven.
- Mein Beruf: Wissen strategisch einsetzen, um Veränderungen zu gestalten. Ich möchte dazu beitragen, dass Lernen nicht nur informativ, sondern auch inspirierend ist.
- Meine Berufung: Erwachsenenbildung, Leadership und Nachhaltigkeit. Ich sehe mich als Vermittlerin zwischen Theorie und Praxis, zwischen Struktur und Kreativität.
3. Das innere Ikigai: Meine Persönlichkeit
Hier geht es um tiefere Persönlichkeitsaspekte, die mein Handeln beeinflussen:
- Persönlichkeitstyp: Ich bin ein Enneagramm 4w3 – kreativ, tiefgründig, aber auch leistungsorientiert. Ich liebe es, in neue Themen einzutauchen und sie mit meiner eigenen Erfahrung zu verbinden.
- Verrücktheit: Mein Drang nach Sinnhaftigkeit und Unabhängigkeit. Ich hinterfrage bestehende Systeme und suche nach Wegen, die sowohl nachhaltig als auch innovativ sind.
- Archetyp: Stratege und Mentor – ich liebe es, Strukturen zu analysieren und Menschen zu begleiten. Ich denke analytisch, aber auch empathisch und sehe oft Lösungen, bevor andere sie erkennen.
- Karriere: Meine ideale Berufswelt liegt in der Beratung, Lehre und strategischen Transformation. Ich sehe mich nicht in einer rein administrativen Rolle, sondern als aktive Gestalterin.

Mein Blog: Ein Raum für Reflexion und Inspiration
Ikigai zeigt, dass es nicht um Perfektion geht, sondern darum, das Leben bewusst zu gestalten. Es geht nicht darum, immer nur den einen „Traumjob“ zu finden, sondern eine Lebensweise zu entwickeln, die unseren Werten und Stärken entspricht.
Ich lade dich ein, mich auf diesem Weg zu begleiten. Vielleicht bist du gerade selbst an einem Punkt der Neuorientierung oder suchst nach Wegen, deine Arbeit sinnerfüllter zu gestalten. Dann nimm gern Kontakt mit mir auf oder melde dich für ein Kennenlerngespräch an. Ich helfe dir gern dabei, dein Potenzial zu entfalten und ein Leben zu führen, das dir entspricht. Was ist dein Ikigai? Ich freue mich auf den Austausch mit dir!